Ich gehöre nicht zu denen, die schon als Kind vom Fliegen geträumt haben...
Der Weg ins Cockpit kam später, eher zufällig, und begann klassisch am Boden: Als gelernter Speditionskaufmann wurde ich über Umwege zur LTU geholt, zwei Tage nach Dienstbeginn stand ich zum ersten Mal im Cockpit und wusste in diesem Moment, wohin es gehen soll – die Faszination war sofort da, getragen von der Klarheit, mit der in der Luftfahrt gearbeitet wird, und von der Verantwortung, die jeder Handgriff mit sich bringt.
Schon in der Ausbildung zog es mich – damals noch unbewusst – zu den Themen, die Fliegen verlässlich machen: Sicherheitsarbeit, der nüchterne Blick auf Vorfälle und das Zusammenspiel im Team, das unter Zeitdruck nur funktioniert, wenn jeder seinen Platz kennt und seine Worte sitzen; in meiner ersten Station auf einem Geschäftsreisejet, in einem kleinen Betrieb der Bedarfsluftfahrt, habe ich unmittelbar erlebt, was passiert, wenn diese Professionalität fehlt und persönliche Dominanz an die Stelle von Standards tritt, und ich habe gelernt, was es bedeutet, Risiken früh zu benennen, Konsequenzen zu ziehen und Verantwortung nicht zu delegieren, sondern zu übernehmen. Einige Zeit nach meinem Weggang kam es dort 2002 zu einem Unfall – eine Zäsur, die mir bis heute zeigt, wie schmal der Grat zwischen Routine und Risiko ist.
Die folgenden Jahre bei einer großen deutschen Airline prägten mich fachlich wie menschlich: vom Copiloten zum Kapitän, ergänzt um Qualifikationen, die den Blick weiten und vertiefen – ausgebildeter Flugunfalluntersucher, zertifizierter Business‑Coach, Business‑Trainer und Personalberater; dazu die Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe der Vereinigung Cockpit, die sich mit der Analyse von Vorfällen befasst und aus Daten tragfähige Schlüsse für die Praxis ableitet. Diese Kombination aus gelebter Verantwortung im Cockpit, analytischer Tiefe in der Aufarbeitung und einer soliden Coaching‑Handwerkskunst bestimmt bis heute meine Arbeit mit Führungskräften und Teams.
Mein Schwerpunkt liegt dort, wo Führung unter Druck Wirkung entfalten muss: in der Kommunikation, die Orientierung gibt, ohne den Ton zu verlieren; in Entscheidungen, die auch bei unvollständigem Lagebild Bestand haben; in einer Zusammenarbeit, die Schnittstellen sauber hält und Übergaben ohne Bruch ermöglicht; in einer Kultur, die Leistung ermöglicht, weil sie klare Rollen, kurze Wege und respektvolle Rückmeldungen selbstverständlich macht. Die Luftfahrt ist nicht deshalb so sicher, weil nichts passiert, sondern weil wenige, klare Prinzipien konsequent gelebt werden – gründliche Vorbereitung, gemeinsames Lagebild, kurze Sprache mit Rückbestätigung, definierte Haltepunkte, ruhige Auswertung – und genau diese Arbeitsweise übertrage ich in Unternehmen, angepasst an Branche und Realität, ohne Show, mit Wirkung.
Ich arbeite freundlich im Ton und bestimmt in der Sache, mit Respekt für die Menschen und ihre Aufgaben und mit der Konsequenz, die es braucht, um rote Linien zu ziehen, Warnzeichen früh ernst zu nehmen und Entscheidungen so vorzubereiten, dass sie im Ereignis tragen und im Alltag vorausschauendes Handeln ermöglichen. Wer an Führung, Kommunikation, Entscheidungsfindung und Kultur arbeiten will, bekommt bei mir keine Schlagworte, sondern eine Praxis, die sich bewährt hat – ruhig im Moment, präzise im Vorgehen, verlässlich unter Druck. Herzliche Grüße Christian Beckert
Wir klären Ausgangslage und Zielbild und setzen die ersten Schritte so, dass Nutzen im Alltag spürbar wird.